The COMM

Yū Tanaka

Wenn wir zurückschauen auf das Japan der 1940er, wurden Kimonos und andere traditionelle Kleidung vorwiegend getragen. Jedoch ist heutzutage westliche Mode die Norm. Sollten wir besorgt sein, um einen Verlust der kulturellen Identität, speziell in der jungen Generation? Vielleicht nicht. Auftritt: Yū Tanaka. Diese junge Designerin vom Bunka Fashion College funktioniert und gestaltet nicht nur die traditionelle Kleidung um— sie bildet sie nach und nimmt Neuerungen vor, indem sie unkonventionelle Materialien verwendet wie Vinyl. Wir interviewten Yū über das japanische Konzept „Wa”, über das Neuerfinden der japanischen Ästhetik und die Zukunft der Tradition in der Mode.

 

Bitte stell dich der COMMunity vor!

Hallo! Mein Name ist Yū Tanaka. Ich mache nichts außer Kleidung. Ich bin eine 21 Jahre alte Modestudentin, die wirklich Mode und Japan liebt.

Du bist momentan eine Studentin im dritten Jahr im renommierten Bunka Fashion College. Wie ist es eine Design-Studentin dort zu sein?

Ich hab gleichgesinnte Leute kennengelernt als ich anfing zu studieren. Und ich bin sehr kompetitiv, also spornten sie mich an mir Wissen anzueignen, Fähigkeiten zu meistern— alles und jenes. Aber die Arbeit ist viel, also muss ich zwischen persönlichen Projekten und Kollaborationen mit abzuschließenden Aufträgen zu einem guten Maß balancieren.

 

 

Wie wichtig, ist deiner Meinung nach, Mode wenn es um die Identität geht?

Ich hatte wirklich ein traumatisches Erlebnis als ich in der Mittelstufe war. Es gab Tage, die ich nur mit zeichnen verbrachte um mich selber abzulenken. Aber eines Tages, dachte ich mir, dass ich vielleicht versuchen sollte die Traurigkeit rauszulassen, indem ich die Gefühle in Kleidung umsetze— und seitdem mache ich obsessiv Kleider. Manchmal denke ich, dass die Kleider, die ich herstelle, ich sind, wie eine Reflektion von mir im Spiegel.

Erzähl uns davon, was „Wa” für dich bedeutet.

Dieses Wort ist ein unglaublich wichtiges Wort. Für mich ist das Wort, als eine Designerin, etwas das mir bewusst sein muss, weil es in die die Mode eingearbeitet werden kann. Einfach ausgedrückt, ist es die Seele Japans.

 

 

Denkst du, dass unter den Jugendlichen die japanischen Traditionen an Wert verlieren?

Ich denke, dass sie an Wert verlieren. Junge Leute kenne nur noch auf eine oberflächliche Weise die japanischen Kultur. Ich habe Kollektionen organisiert, in denen der Fall von traditionellen Kulturen das Thema war— und das Japans Globalisation als Kulisse dafür diente. Ich möchte gerne mehr Leuten von der tatsächlichen Schönheit Japans erzählen mit dieser Art von Arbeit.

Was inspiriert dich, abgesehen von traditionellen, japanischen Kleidern, zu deinen Kleidungsstücken?

Momentane soziale Probleme— also im Grunde die News. Probleme, die im öffentlichen Raum nicht wirklich ausgesprochen werden. Ich hatte eine Projekt gehabt, über die Arbeit von Prostituierten und das Vergnügungsviertel, zum Beispiel. Ich bin eine Designerin, also muss ich ständig ein Ohr am Puls der Zeit haben. Ich tendiere dazu Dingen einen sentimentalen Wert zuzuschreiben. Ich bin auch oft von der Welt, der Umwelt und der Gesellschaft inspiriert— sie machen meine eigene Quelle des Wissens über Design aus.

 

 

Kannst du uns ein wenig über deinen Design-Prozess erzählen?

Ich mache mir eine Notiz in meinem Notizbuch oder in mein Handy, wenn ich von etwas inspiriert werde. Ich schreibe mir die Wörter auf, die mir in den Sinn kamen, ein Gedicht oder die Art des Materials. Wenn ich von etwas historischem oder kulturellem inspiriert werde, recherchiere ich darüber. Ich bin oft in der Bibliothek und schaue Dinge nach— das ist ebenfalls auch die Art, wie man besseren Designs findet.

Für den Stoff ist es super, wenn ich eins finde, dass mit dem was ich im Kopf hatte übereinstimmt. Aber in letzter Zeit designe ich Grafiken und digitale Drucke um das Material als hauptsächlichen Fokus meines Designs zu machen. Aber wenn es ein einzelnes Kleidungsstück ist, dauert es bis zu zwei Wochen.

Was sind deine zukünftigen Träume und Ziele?

Mein Ziel ist es eine Modedesignerin zu werden und meine eigene Marke zu besitzen. Ich möchte bekannt sein im Ausland. Ich hoffe wirklich, dass es wahr wird. Mein Traum ist es wahrscheinlich eine Kollaboration mit Yayoi Kusama zu haben, haha! Ihre Kunst rettete mich damals in der Mittelstufe, also möchte mich gerne irgendwie revanchieren.

 

 

Welches Stück Kultur liebst du neuerdings und warum?

Der Film Mitsu no Aware. Ich hab es neulich gesehen. Es ist eine Geschichte über einen alternden Schriftsteller und ein Goldfisch-Mädchen. Der Goldfisch verwandelt sich in ein Mädchen und lebt mit dem Schriftsteller. Es basiert auf einem Fantasy-Roman und fühlt sich so an, als wärst du mitten in einem Traum, von Anfang bis zum Ende. Ich mag die Visualisierungen am meisten— kann es absolut empfehlen!

Top 5 Mode Must-Haves?

Shu Uemura Lippenstift, Visitenkarte, Tee, Ladekabel und Wi-fi.

Noch ein paar Worte zum Schluss?

Danke für das Lesen bis zum Ende des Interviews. Ich bin sehr glücklich darüber, dass du interessiert warst an meiner kleinen Wenigkeit!

 

 

Instagram

Model: @manahamada0222
Fotograf: @you_tanaka_lr
Das Model trägt: @you_tanaka_lr

Vorstellung und Fragen bei Kay, übersetzt von Melek.
Bild mit freundlicher Genehmigung von @wanderjunioru.

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