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Technologie und Mode: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Die Erfindung des Webstuhl im 19. Jahrhundert, die Erfindung der Nähmaschine 1846, die Erfindung des digitalen Farbdrucks in den 1980ern – Modeherstellung und technologische Innovation sind schon so lange miteinander verbunden, wie sie existiert haben.

In den ersten 40 Jahren der Vogue verließ sich das Magazin auf Modeillustrationen für ihre Titelbilder bis 1932, als das erste Farbfoto als Titelbild genutzt wurde. Es war eines der ersten und bekanntesten Magazine, die das gemacht haben. Das passierte ein Jahrhundert nach der Erfindung der ersten Kamera und die Technologie hat sich über die Zeit nur verbessert. In neuerer Geschichte gibt es Digitalkameras mit großem Speicher, die es Fotografen erlaubt, Stunden in Harajuku und Shibuya zu verbringen und Fotos der Jugend in kreativer, DIY Streetwear zu schießen. Diese Fotos würden dann In Magazinen wie FRUiTS (seit 1997) und die Gothic Lolita Bible (seit 2001) veröffentlicht werden und würden dann zur Etablierung davon beitragen, das es bei Mode genauso um Straßen wie um die Elite geht.

Heutzutage ist tragbare Technologie alltäglicher und zum Trend geworden. Apple Watches, FitBits, umhängbare Herzmonitoren, Kopfhörer, gedankenlesende Katzenohren und die allseits beliebten aufleuchtenden Schuhe sind nur einige von vielen Beispielen. Selbst Handys sind ein eigenes Accessoire geworden, da man kaum eines ohne schicke Hülle sieht. Vielleicht genauso alltäglich wie Modetechnologie ist es Technologie durch seinen Kleidungsstil zu imitieren – das Leuchten und Scheinen fesselt uns und durch Holografiken und Teilen, die im Dunkeln leuchten, bringen wir technologie-inspirierte Elemente in unsere Mode mit ein.

Natürlich hat nichts mehr als das Internet die Mode heutzutage beeinflusst.

Schneller als je zuvor können Leute darüber lernen und sich Zugang zu verschiedenen Materialien besorgen. Außerdem führte dies zur Demokratisierung der Einflüsse in der Modewelt. Während High Fashion Designer schon seit einigen Jahrzehnten sich von den Straßen beeinflussen ließen, sind Elite Brands und Stars schon lange nicht mehr die einzigen Influencer der Mainstream Ästhetik. Jetzt können unabhängige Designer und jeder mit genügend Charisma und Reiz einen weitreichenden Effekt auf die Modewelt haben, wenn genügend Leute ihre Inhalte auf Instagram mögen. Mit dem Aufkommen von Online-Shopping können sie sich auf einer internationalen Ebene zu einem profitablen Wert selbstvermarkten, anstatt auf lokale Geschmäcker beschränkt zu sein. Das Internet hat Mode homogener gemacht, da Leute einfacher an die beliebtesten Modetrends rankommen und diese imitieren können. Gleichzeitig hat das Internet alles viel unterschiedlicher gemacht, da Leute von anderen Klamotten und Stilen inspiriert werden können, die man nicht in ihrer Nähe findet.

Öffentliche Personen der Modewelt könnten von künstlichen Pedanten ersetzt werden und CGI Models wecken bereits den Reiz des Mainstreams, mit @lilmiquela auf Instagram als bekanntes Beispiel. Der Hauptvorteil eines CGI Models ist, das es für Fotoshootings nicht physisch präsent sein muss und ihre Persönlichkeit und ihr Look immer derart verändert werden können, um gefragt zu bleiben. Miquela imitiert die Authentizität menschlicher Influencer so gut, dass es eine Anzahl an heißen Debatten gab, ob sie nicht doch tatsächlich menschlich sei. Japan hat sogar seine eigene Influencerin – checkt Aoi Prism auf Instagram aus.

Etwas, das Mode in den nächsten paar Jahren sehr wahrscheinlich revolutionieren wird, ist 3D Druck. Kombiniert mit Body-Mapping – eine Technologie, die bereits in Einkaufszentren genutzt wird – ergibt das ein starkes Duo. Es scannt und speichert akkurate Messungen des Körpers in einer App auf dem eigenen Handy – stellt euch eine Zukunft vor, in der man Kleidung online kaufen kann, seine Body Map eingeben kann und ein perfekt sitzendes Stück innerhalb von ein bis zwei Tagen erhält. Personen mit körperlichen Einschränkungen und Körperfiguren, die sonst schwer etwas finden, können einfach an Teile kommen die passen.

Es liegt in der Natur von Mode und Technologie, sich schrittweise zu verändern und auf Vorherigem aufzubauen. Egal ob wir auf die Vergangenheit zurückblicken, die Gegenwart betrachten oder über die Zukunft spekulieren, es ist eindeutig, dass Mode und Technologie schon immer unzertrennlich waren und das auch immer sein werden.

 

Verfasst von Cora Maria.

Image taken from Anrealage SS 2013, courtesy of japanesestreets.com

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