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Über Heavy Metal, K-Pop und Tattoos mit der „Prinzessin aus der Hölle” Lorna

Heavy Metal mit K-Pop als Beilage, bitte. Selbst gekrönte „Prinzessin aus der Hölle” Lorna kombiniert perfekt Gothic-Stil mit Kawaii. Das heißt viel Pink, Schwarz, Piercings — und Plüschtiere! Von alternativen Make-Up-Tutorials auf Instagram bis dazu, elitistische Mythen über die Musikindustrie auf TikTok zu zerschlagen, steht Lorna mit beiden Beinen in einem Online-Raum, in dem jeder um Aufmerksamkeit kämpft. Wir haben uns mit Lorna in Verbindung gesetzt, um mehr herauszufinden.

 

Wie hast du deinen persönlichen Stil gefunden?

Ich würde sagen, es hat für mich wahrscheinlich in der Mittelschule angefangen, es war eine Mischung aus der Musik, die ich hörte und meinen Freunden. Einer meiner besten Freunde stellte mir Cannibal Corpse und Slipknot vor, aber wir haben auch viel Britney Spears und NSYNC gehört.

Dein Make-Up ist wirklich bunt! Wie passt es zu deiner dunkleren Ästhetik?

Ich denke, sie passen ziemlich gut zusammen. Ich mochte es nie wirklich, nur bei einem Ding oder Stil zu bleiben. Obwohl ich einen düsteren Musikgeschmack habe, mag ich auch Stofftiere und grelle Farben. Mein Stil entwickelt sich stetig weiter, weil mich so viel inspiriert, deshalb sehe ich aus wie zwei Ästhetiken, die zusammengemischt wurden.

Hattest du jemals Schwierigkeiten deinen Stil auszuleben?

Am Anfang auf jeden Fall, aber nun bin ich an einem Punkt angekommen wo ich mich fühle, als wäre es do-or-die. Es kümmert mich nicht wirklich, was Leute über mich denken. Wenn ich meine Zeit damit verschwenden würde, mich darum zu kümmern, was die Leute über mich denken, würde ich diese Zeit nicht dazu verwenden, mein Leben so zu leben wie ich es will.

 

 

Kriegst du jemals merkwürdige Reaktionen aufgrund deines Stils?

Die ganze Zeit! Vor allem, wenn ich in der Öffentlichkeit in einem Supermarkt oder so bin. Viele ältere Leute starren mich an oder sehen zu, aus dem selben Gang wie ich rauszukommen, aber manchmal kommen kleine Kinder zu mir und sagen, ich erinnere sie an einen Charakter aus einer Sendung die sie mögen, was ich liebe.

K-Pop und Heavy Metal sind keine Musikgenres die man normalerweise zusammen sieht. Was gefällt dir an den beiden?

Naja, für mich ist Metal einfach meine Wurzeln. Ich liebe es, es hat meine weitere Entwicklung in den frühen Jahren meines Lebens wirklich befestigt. So habe ich meine Freunde getroffen, ich ging zu Shows und vernetze mich mit Leuten in der Szene und wenn man eine schwere Vergangenheit mit Mobbing hat, wird es zu deiner sicheren Zone.

K-Pop kam ins Spiel, als ich mich für meinen Mangel an „Femininität” verunglimpft fühlte. Einen Mohawk zu haben, zu Shows zu gehen und rebellisch zu sein, wurden nicht wirklich als feminine Merkmale angesehen, als ich anfing sie zu tun. Ich fing an K-Pop Aufmerksamkeit zu schenken, weil ich es liebe, mich wie eine Prinzessin zu fühlen, zu tanzen und mich hübsch zu fühlen. Ich dachte einfach, K-Pop wäre „Girl-Power” in einem Paket. Es hat bestimmt mein Interesse für Klamotten, Mode und Make-Up erweckt. In beiden Szenen involviert zu sein, machte mich wahrscheinlich zu einer sehr interessanten Person.

Erzähl uns etwas von deinen Tattoos. Gibt es interessante Geschichten hinter ihnen?

Meine Tattoos sind einfach Phasen in meinem Leben. Ich finde, mein Körper ist meine Geschichte. Egal, ob hinter jedem eine bedeutsame Geschichte steckt, oder nicht (hinter vielen gibt es nämlich keine). Ich finde, sie sind Zeitmarken.

 

 

Was hältst du momentan von der alternativen Mode-Community?

Ich sehe Stile aus meiner Kindheit wieder zurückkommen und ich persönlich liebe es! Ich liebe, dass es in unserer Zeit viel mehr Körperpositivität gibt und man auf weniger Widerspruch stößt, wenn man trägt was immer man will! Ich kann mich noch erinnern, dass das in den frühen 2000ern keine Sache war. Wir hatten nicht wirklich die Internet-Community, die wir jetzt haben und mit nur einem Knopfdruck kann man sich mit Menschen in der Mode-Community vernetzen. Sag mir, dass das nicht wunderbar ist!

Du hast von deiner Frustration über „Gatekeeper” gesprochen. Wieso ist es so wichtig für dich, das in der alternativen Mode und Schönheit Offenheit herrscht?

Man kann sich vorstellen, dass in der alternativen Community aufzuwachsen, nicht einfach ist für eine LBGTQ+ und POC-Frau. Es war mein Zufluchtsort innerhalb der LGBTQ+ und POC-Community, aber das heißt nicht, dass es einfach war. Wir leben in einer Zeit, in der die Community sehr viel WENIGER homophob und sexistisch ist, aber wir sind noch nicht ganz am ZIel angekommen. Ich will meine Plattform dafür nutzen, anderen zu sagen sich NIEMALS von jemandem sagen zu lassen, was man mögen oder tun darf. Es ist DEIN Leben! Sei, wer DU sein willst!

 

 

Was sind deine Ziele und Träume für die Zukunft?

Wenn ich ehrlich bin, möchte ich einen erfolgreichen YouTube-Kanal haben. Ich möchte einfach Musik machen und den ganzen Tag mit Mode/Make-Up verbringen und nicht mehr in meinem normalen Job arbeiten müssen. Ich arbeiten 12-Student-Schichten in einer Notfallambulanz, was es schwer macht, meine Träume zu verwirklichen, aber ich tue es auf jeden Fall. Ich weiß einfach, dass ich für mehr als das geschaffen bin.

Was sind deine Top 5 Fashion Must-Haves?

Glitter. Netzstrümpfe. Plateauschuhe. Eyeliner. Choker.

Noch ein paar Worte zum Schluss?

Du bist schön, du bist wertvoll und sei, wer immer du sein willst. Gib nicht auf! Du bist besonders.

 

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Vorstellung und Fragen von Ash, übersetzt von Julia.
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Lorna.

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