The COMM

Sugawa Makiko

Die grazilen Linien Sugawa Makiko’s weiblicher Figuren sind ätherisch und zärtlich. Eine wunderschöne Kombination aus der Zerbrechlichkeit des menschlichen Körpers und einem Fetischunterton erschafft Sugawa’s einzigartige Welt. In ihren Arbeiten sind prothetische Gliedmaße kein Zeichen von Unattraktivität, sondern die Frauen in ihren Arbeiten zeigen ihre Sexualität mit Selbstbewusstsein – eine Botschaft, die Sugawa ihrem Publikum mitteilen möchte. Durch Veranstaltungen und Soziale Medien ist ihre Botschaft einem breiterem Publikum zugänglich und eine Sache ist klar: Es ist eine Botschaft, die laut und deutlich vernommen werden muss.

 

Warum bist du Künstlerin geworden?

Zeichnen liebte ich schon seit ich ein Kind war. Ich habe nicht mit dem Gedanken angefangen eine Künstlerin zu werden, aber wenn ich jetzt darauf zurückschaue, scheint es so als hätte ich immer nur gezeichnet. Die Zeit die ich mit zeichnen verbrachte, ist Zeit die ich mit tiefsinnigen Selbstanalysen verbracht hatte, weswegen es oft anstrengend war, aber ich habe mit dem Wissen weiter gemacht, dass es unglaublich toll ist, meine Gedanken in etwas zu wandeln, dass tatsächlich gesehen werden kann.

Von wem und was beziehst du deine Inspirationen?

Frauen die die Hauptrollen in ihren eigenen Seifenopern spielen inspirieren mich. Außerdem inspirieren mich auch Spitze, schöne Kleider, antike Accessoires und Modefotobücher. Mark Ryden ist mein Lieblingskünstler.

Was sind die Hauptthemen deiner Kunstwerke?

Seit ich vor 12 Jahren mein Bein aufgrund einer Krankheit verlor, sind Puppen und Prothesen zu einigen meiner Motiven geworden. Außerdem zeichne ich als Thema aus Absicht nicht perfekt und mit Fehlern.

Deine Arbeiten werden beschrieben als Repräsentierend für die fragile, verzaubernde und sinnliche Frau. Würdest du das ein Sozialkommentar oder eher ein Selbstportrait nennen?

Ich denke meine Arbeiten sind beides. Ich träume davon, dass negative Image von Prothesen zu verändern, indem ich sie als cooler, stärker und modischer darstelle. Wenn ich also Frauen mit prothetischen Beinen zeichne, beinhaltet das eine Botschaft für die Gesellschaft. Und wenn ich Frauen zeichne, die nicht kokett aber sinnlich sind und die auf Unabhängigkeit und Eigenständigkeit Wert legen, dann binde ich mit ein, was ich für mein bestes Ich halte.

Es wäre toll wenn du einen Einblick in das Leben in Japan als Frau mit Amputationen geben könntest. Versuchst du Gleichgesinnte durch deine Arbeiten zu bestärken?

Ja, ich versuche auch Gleichgesinnte zu bestärken! Als mein Bein chirurgisch entfernt wurde, begann ich im Krankenhausbett schick-aussehende Frauen mit prothetischen Beinen zu zeichnen – das war Notwendig um meinen neuen Körper zu akzeptieren und mein Selbstbewusstsein aufzubauen. Ich fände es toll wenn ich Frauen durch meine Arbeiten helfen könnte die, wie ich, ein Bein verloren haben und sich in einem Schockzustand befinden.

In Japan gibt es viele Leute die prothetische Beine oder Arme aufgrund eines Unfalles oder einer Krankheit haben. Jeder von ihnen ist sehr stark und involviert sich in die Gesellschaft. Wir sind gesegnet an Leichtathletikern, die an den Paralympischen Spielen teilnehmen und an Gruppen die versuchen Leute mit prothetischen Beinen fit zu halten. Von ihnen bekommt man kein negatives Images von Prothesen vermittelt – ganz im Gegenteil, es gibt viele Kavalleristen, die prothetische Gliedmaße als eine positive Eigenschaft wahrnehmen.

Allerdings gibt es nicht viele Kavalleristen. Und in vielen ländlichen Gegenden, wo es keine Community für oder Informationen über Personen mit Amputationen gibt, gibt es noch immer viele Leute die ihr Zuhause nicht verlassen.

Ich veranstalte regelmäßig Modeschauen mit meinen Freunden für Personen mit Amputationen. Ich möchte den Leuten die Botschaft übermitteln, dass man selbst mit prothetischem Bein Spaß an Mode haben kann und draußen mutig laufen und rennen kann. Dank Sozialer Medien können selbst Leute die weit weg wohnen diese Modeschauen sehen und ich kann ihr zufriedenes Feedback hören.

Was war bisher dein Lieblingsprojekt?

Ich hatte eine Menge Einzel- und Gruppenausstellungen im Inland als auch im Ausland gehabt, die alle sehr erinnerungswürdig sind. Gedanklich kommen mir als erstes die Veröffentlichung meines Kunstbuchs und die Feier für die Veröffentlichung meiner Einzelausstellung in Tokyo und Rom in den Sinn.

Was sind deine Träume bezüglich deiner Kunst?

Ich möchte, dass meine Kunst von mehr Leuten gesehen wird. Vor Kurzem war ich Teil eines Projekt, für das ich Kunstwerke für Bahnhofsgebäude kreiere. Ich zeichne mit dem Gedanken im Kopf, dass ich glücklich wäre wenn die Leute, die meine Kunstwerke sehen, sich damit identifizieren können – das ist das Ziel meiner Kunst.

Was für einen Rat hast du an Leute, die freiberufliche Künstler werden möchten?

Ich denke, dass seinem Standpunkt treuzubleiben und eine unerschütterliche Leidenschaft zu haben, ist die beste Motivation von allen. Es ist auch nicht unwichtig originell zu sein.

Noch ein paar Worte zum Schluss?

Ich werde diesen Dezember und nächstes Jahr im Somme und Winter eine Ausstellung haben. Ich würde mich freuen wenn ihr sie besuchen und ansehen könntet.

 

@sugawa_makiko

 

Post a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *