Santiago Artemis
Unerschrocken und Selbstbewusst sind Worte, die einem in den Sinn kommen, wenn man den argentinischen Designer Santiago Artemis beschreiben möchte. Wir haben uns nur kurz an einem heißen Nachmittag in Shibuya getroffen, als er auf einer blitzschnellen Tour durch Tokyo war, und hatten Glück, ein paar Snaps von ihm schießen zu können. Dass er ein Designer ist, sieht man auf Anhieb – sein Stil ist nicht nur tadellos, seine Klamotten passen auch wie angegossen. „Ich glaube, das war ganz natürlich.“, antwortete er auf die Frage, wie er zu Modedesign kam. „Von Anfang an war ich schwer von Mode, Kleidung, Mädchen, starken Frauen wie Sailor Moon, Jem etc. begeistert.“
„Ein Artemis Girl wagemutig, selbstbewusst, sie möchte sich nicht der Masse anpassen.“
Seine Worte sind stark in seinen Designs und Model wiederzufinden, die das selbe „starke Frauen“ Bild – die Artemis Girls, wie sie genannt werden, repräsentieren. Doch wie genau ist ein Artemis Girl? Er beschreibt sie als alle möglichen Arten von Frauen, die eine Sache gemeinsam haben: „Sie möchten nicht gewöhnlich aussehen, sie möchten nicht genau wie jeder andere aussehen, sie möchten etwas Besonderes, das gewisse Etwas, diesen extra Pepp. Ein Artemis Girl wagemutig, selbstbewusst, sie möchte sich nicht der Masse anpassen.“ Und sich der Masse anzupassen ist etwas, das Santiago selbst auch nicht tut. Sein Rat an jeden, der etwas von einem Artemis Girl in seine Garderobe integrieren möchte, ist „Mutig zu sein, anders zu sein, auf seine innere Stimme zu hören und am wichtigsten: sich viele Informationen und Wissen über Style anzueignen.“
Sein Stil ist maßgeschneidert und elegant, eher ein klassischer Look statt Streetstyle. Sowohl sein persönlicher Stil, als auch die Klamotten die er designt sehen laufstegtauglich aus. Aber gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen seiner Streetfashion und seinen Designs für den Runway? „Ich glaube es gibt einen, aber in meinem Fall kleide ich mich nicht so, wie die Welt es von mir will. Daher lebe ich (stiltechnisch) in einer Blase, aber Streetfashion harmonisiert mit mir nicht genauso, wie meinen eigenen Stil zu haben und ihn auf den Straßen zu tragen.“
Keine schlechte Sache, wenn ihr mich fragt! Aber den Punkt, den er rüber bringen will ist, dass es am wichtigsten ist, sein eigenes Ding zu machen. Sein Instagram zeigt genau was er meint und seine Ästhetik ist überzeugend. „Lern zu posieren, lern zu editieren und hab immer im Hinterkopf, dass du machen kannst, was immer du willst, solange es visuell ansprechend ist.“ – Und auch du kannst dein Instagram Game auf ein neues Level bringen! Notiert.
In dieser Ausgabe haben wir mit der Idee des Runway rumgespielt und was ihn so begehrt macht. Ist es die Show, die Kleider, die Models? Als Designer hat Santiago eine Menge an Erfahrung in dem Prozess – von der Kreation einer Kollektion aus dem Nichts, bis zur Veröffentlichung auf dem Laufsteg. Natürlich ist der Prozess kreativ, aber es hat noch so viel mehr damit zu tun. „Es ist so stressig, benötigt eine Menge Energie und viel Geld, entweder steuerst du das Geld selbst bei oder hast Investoren, aber das ist wirklich schwer und meistens stressig!“ Egal wie viel Stress involviert ist, er hat seinen Blick immer nach vorne gerichtet, mit Plänen, eine seiner Kollektionen in Tokyo vorzustellen. Wir drücken ihm für seinen Erfolg die Daumen!
Aber wir konnten es hier nicht einfach enden lassen! Wir bei The COMM sind immer darum bemüht unsere Garderobe zu verbessern, deswegen gab es keinen Weg daran vorbei Santiago nach seinen fünf Mode Must-Haves zu fragen – einen schwarzen, langen Mantel aus reiner Baumwolle, eine romantische Bluse, ein schicker Hut, ein paar kniehohe Stiefel und einen Blazer mit Schulterpolster!