Please Don’t Throw Your Love Away
Please Don’t Throw Your Love Away (PDTYLA) ist ein Mode- und Sozialprojekt von Shunji und Kazuma, zwei junge Japaner, die ihre Kreativität nutzen um soziale Veränderung ins Leben zu rufen. Wir haben den Gründer Shunji zu den Ursprüngen seines Projektes und seiner Vision interviewt.
Obdachlosigkeit ist ein Problem auf der ganzen Welt und doch finden sich viele Obdachlose stigmatisiert; unsere Gesellschaft schafft Grenzen, die Leute in Not ausgrenzt. Natürlich ist Geld ein wichtiges Mittel, um Obdachlosen zu helfen, doch Liebe und Respekt können ebenfalls einen langanhaltenden Eindruck – und noch viel wichtiger; eine menschliche Bindung – kreieren. Indem man diese Grenze einreißt, fühlen sich junge Leute viel bekräftigter dabei, Einwände gegen ihre Regierungen zu erheben, um Veränderung zu schaffen.
Wir wendeten uns den Straßen zu, um unseren Support zu zeigen, aber noch viel wichtiger: um eine Message zu verbreiten und eine Bewegung zu starten. Junge Menschen sind das Gesicht und der Antrieb von Veränderung. Indem wir zusammenkommen und unsere Kreativität nutzen, können wir andere dazu motivieren, ihre Liebe nicht wegzuwerfen.
Wie kam der Brandnamen und Slogan „Please Don’t Throw Your Love Away“ zu Stande?
Im Februar 2018 war ich für einen Monat in Los Angeles, Kalifornien. Auf den Straßen sah ich viele Obdachlose und manche kamen sogar auf mich zu um nach Geld zu fragen. Als ich das sah wollte ich etwas Positives erschaffen, das andere glücklich machen kann. Nach meinem High School Abschluss war ich für ungefähr 6 Monate etwas depressiv. Die gesamte Zeit über dachte ich, ich wüsste was ich machen wollte und was ich gerne tue, aber ich war mir über meine Zukunft ungewiss. Je mehr die Leute sich der Realität stellen, desto mehr fühlt es sich für mich so an, als würden sie ihre Liebe wegschmeißen und aufhören ihre Träume zu verfolgen.
Ich wollte einfach nur für positive Energie sorgen und positive und nachvollziehbare Worte auf T-Shirts zu drucken war meine Art diese Gefühle auszudrücken. Noch heute erinnert mich „Please Don’t Throw Your Love Away“ daran, meine Liebe nicht wegzuschmeißen und nicht aufzugeben, was ich versuche zu erreichen. Ich glaube, dass jeder auf der Welt Wahrheit in dieser Botschaft findet.
Seit ich dieses Projekt gestartet habe, entwickelte sich diese Message dazu weiter, eine Veränderung gegenüber dem Stigma gegen Obdachlose zu unterstützen.
Wie bist du zum Designen gekommen? Hast du frühere Erfahrung noch vor PDTYLA?
Ich glaube das erste mal als ich wirklich etwas designt habe war als ich ungefähr 14 Jahre alt war. Ich habe Sticker für meine Freunde mit denen ich Skaten war designt. Ich machte Sticker und verschenkte sie an Freunde in der Junior High School. Das war der Punkt ab dem ich wirklich anfingt etwas zu kreieren. Um diese Zeit herum begann ich auch zu Filmen, Videos zu bearbeiten und zu Fotografieren.
In der 11. Klasse, als ich auf die High School in Los Angeles ging, lernte ich einen meiner besten Freunde kennen Ethan Gonzalez. Eines Tages sagte er zu mir „lass uns zusammen an einem Brand für Klamotten arbeiten.“, Er konnte gut zeichnen, als designte er die Logos für unser erstes Brand „Avoir Bon Dos“. Wir haben damals versucht dieses Logo auf unsere T-Shirts zu drucken und ich fand heraus, dass es einen Art Baukasten gab, mit dem man seine eigenen Siebdrucke machen konnte. Nachdem ich es gekauft hatte und verstand wie es funktionierte, machten wir jeden Tag nur noch neue Design und bedruckten Shirts. Das war der Punkt ab dem ich ins LA Fashion District ging, um unbedruckte Shirts zu kaufen.
Ich erzähle den Leuten immer ich sei nicht kreativ, aber ich weiß wie man die Dinge anpackt.
Ich konnte Designs und Shirts herstellen, ohne viel davon zu wissen – wir haben einfach nur gemacht, was sich für uns richtig anfühlte. Diese Erfahrung steht in Verbindung mit warum ich anfing PDTYLA auf T-Shirts zu drucken.
Warum hast du dich dazu entschlossen ein Brand zu starten, das sich mit gesellschaftlichen Fragen befasst?
Als ich anfing dachte ich nicht, dass ich etwas aus gesellschaftlichen Beweggründen mache. In meinem Kopf ging es nur darum, andere glücklich zu machen – Liebe und positive Energie zu verbreiten. Als ich weiterhin das machte, was ich machen wollte, wurde es zu einem Projekt mit sozialer Auswirkung als ich realisierte, was für eine Wirkung eine starke Message haben kann.
Ich realisierte das junge Leute viel stärker sind, als sie denken und dass sie die Schlüsselfiguren sein können um Vorurteile gegen verurteilte Gruppen wie Obdachlose zu bekämpfen. Indem man die Grenze überwindet, die die Gesellschaft zwischen Obdachlosen auf der Straße aufrichtete und denjenigen, die an ihnen vorbeilaufen, bestärkt man diese und ich denke so wird es viel einfacher, diesen Leuten auf effektive Weise zu helfen. Indem man zum Beispiel Petitionen unterschreibt, um den Bedürftigen von der Straße zu helfen. Ich stellte fest, dass das was viele junge Leute wie ich selbst brauchten, um sozialen Wandel anzukurbeln, war eine vereinende Message, die Mitgefühl herbeiruft und uns die Chance gibt zusammen nach vorne zu gehen.
Hast du deinen Brand schon immer zu einem Streetwear Brand machen wollen?
Das habe ich, denn das ist tatsächlich die Art von „Streetwear“ die Leute auf den Straßen tragen. PDTYLA ist ein Next Level Streetwear Brand, dass uns dazu anregt die wichtigsten Dinge in unserem Leben mit anderen zu teilen.
Wo findest du die Inspiration fürs Designen?
Ich finde Inspiration in allem was ich fühle. Wortwörtlich alles und jeden den ich sehe. Egal wen ich treffe, ich lerne eine gute Sache über diese Person und versuche es zu observieren um mich selbst zu verbessern.
Was ist das letzte Kulturgut, dass du mochtest und wieso?
Ich würde sagen das Buch „The Alchemist“, dass mir mein Freund Paul aus Deutschland empfohlen hat. Er ist einer meiner besten Freunde, die ich in Tokyo kennen gelernt habe und er erzählte mir immer wieder, dass ich es lesen solle. Dieses Buch gab mir eine komplett neue Ansicht über das Leben. Ich habe so viel dazu gelernt.
Noch ein paar Worte zum Schluss?
Danke noch mal an The COMM für diese Chance, ich hatte viel Spaß.
An alle die mich unterstützen, mich vorantreiben, ich schätze euch alle sehr. Ich wäre nicht hier und würde all dies schreiben, wenn ich euch nicht kennengelernt hätte. Jeder von euch ist mir wichtig. Ich verfolge noch immer meinen Traum und ich hoffe, das tut ihr auch.
Habt einen schönen Tag.