PINKII
Wir können keine Tech Ausgabe ohne eine Internet Queen des Pops haben – oder viel eher, des Bubblegum Traps! Lernt PiNKII kennen, die für eine Zeit in Tokyo gelebt hat und für viele als beliebte YouTuberin Natalia Natchan bekannt ist. Mit ihren einzigartigen Collagenvideos und ihren melancholischen doch fetzigen Tracks, geht PiNKII aus ihrer vorherigen Internetpersönlichkeit als aufsteigende Musikerin und vollkommene (kawaii!!) bad bitch hervor. Wir haben PiNKII zu ihrer bald erscheinenden EP „Internet Angel“ interviewt und bekamen einen aufregenden Einblick in ihren kreativen Prozess und in ihre Inspirationen.
Wir würdest du deine Musik kategorisieren?
Normalerweise halte ich mich da schlicht und erzähle Leuten, ich mache „Bubblegum Trap“, was ein ziemlich gutes Genre ist, um die meisten meiner Songs zu beschreiben. Aber ich mag es auch einige Songs mit etwas weniger Bubblegum und mehr melancholischen Tönen zu produzieren und das könnte alles sein – Pop, Lo-fi Trap, Bedroom Pop, Dream Pop, Sadcore, etc.
Erzähl uns von der Inspiration hinter deiner neuen EP, Internet Angel.
Ich wollte einfach wirklich an einem Projekt arbeiten, das repräsentiert wer ich bin. Ich habe einen YouTube Kanal den ich anfing, als ich anfing in Japan zu leben. Es begann als ich den Vertrag eines Musiklabels unterschrieb, aber ich glaube sie wussten nicht mit mir anzufangen und sagten mir, ich solle YouTuber werden. Die meisten meiner Videos gehen nur um mein Leben und meine Erfahrungen und ein paar wenige Songs ab und zu.
Ich wurde frustrierter mit meinem Kanal, denn auch wenn es eine Menge Spaß ist und ich jeden liebe, der meine Videos guckt, ich kann nicht so kreativ sein wie ich gerne wäre. Und ich finde auch, dass Leute die meine Videos gucken, wirklich nur einen Teil meiner Persönlichkeit kennenlernen können. Ganz anders mit dieser EP, wo ich finde, dass ich etwas erschaffen habe, das wirklich repräsentiert wer ich bin.
Zum Beispiel der Song Pretty Girl Comet (der als Single am 5. April erschienen ist) ist einfach nur ein super spaßiger, in your face, „kawaii bad bitch“ Art von Song und dann gibt es da den Song Lonely Heart Highlight, der darüber spricht sich am wohlsten und am friedlichsten dann zu fühlen, wenn man alleine ist – und dennoch gleichzeitig sich nach einer Verbindung zu anderen zu sehnen. Ich habe versucht verschiedene Seiten meiner selbst durch meine Songtexte auszudrücken, aber habe den selben Bubblegum/Anime-inspirierten Sound mit den Vocals und der Musik beibehalten. Einer meiner besten Freunde aus meiner Heimatstadt in St. Louis (Kid Cysco) macht Beats inspiriert von Videospielen und er arbeitet an einigen der Songs mit einem Onlineproduzenten mit einem anime-artigen Stil (Yung Skah), dem ich schon folge seit ich anfing diese Art von Musik zu machen.
Als ja, ich bin nicht sicher wie es für Außenstehende wirkt, aber diese EP ist wie ein wahrgewordener Traum für mich.
Du hast einen wirklich einzigartigen Editierstil für deine Musikvideos – Clips aus Anime und Old-School Musikvideos und Filmen als Collage zusammengestellt mit Clips von dir selbst. Was möchtest du mit diesem Stil darstellen?
Wenn ich einen Song mache, finde ich immer dass er eine dazu passende Farbpallette hat. Ich bin nicht sicher, ob alle dasselbe denken, aber ich versuche durch Videos auszudrücken nach was der Song für mich klingt. Ich glaube man könnte sie animierte Collagen nennen. Ich bin nicht wirklich talentiert was Animation und Zeichnen angeht, deswegen ist das eine Weiße die mir ermöglicht auszudrücken, was für eine Art von Atmosphäre ich mit dem Song kreieren möchte, während ich etwas schönes zum Angucken dazugebe.
Mein Ziel ist es wahrscheinlich den Zuhörer mit nostalgischen Tönen, Bildern und süßen Melodien in eine gute Stimmung zu versetzen und sie dann zum Nachdenken über meine Songtexte anzuregen, da es um mehr geht, als man auf den ersten Blick erkennt… oder in diesem Fall, beim ersten Hinhören!
Als Teil unserer Tech Ausgabe müssen wir fragen – was bedeutet Technologie für dich und deine Kunst?
Erstmal bin ich super aufgeregt Teil dieser Ausgabe zu sein! Ich hatte schon immer eine Affinität für futuristische Themen und Kleidung. Ich liebe Y2K/Cyber Trends in Musik und Mode der frühen 2000ern und auch hier war ich schon immer von Cyber-artigen Designs fasziniert, die in den Layouts damaliger japanischer Videospiele zu sehen waren (wie Pop’n Music oder DDR). Der Künstler, der die Titelkunst für Internet Angel machte, scheint auch viele seiner Inspirationen auf die selbe Weiße zu bekommen. Ich glaube deswegen war ich von seiner Kunst so angezogen.
Eines der Dinge, die ich in letzter Zeit in meinen Songs gerne mache, ist die Hauptstimme im Song sehr klar, aber die Hintergrundstimmen komplett Autotune zu halten, um diesen „Cyber“ Vibe zu bekommen. Mein Produzentenfreund machte letztens einen Witz, dass ich immer mit einem Song zufrieden sein würde, solange die Hintergrundstimme wie Hikaru Utada in einem Gundam Anzug klingen!
Du bist bereits als Internet Influencer unter dem Namen „Natalia Natchan“ eine feste Größe. Ist PiNKII für dich eine separate Persona oder ein Bühnenname?
Als ich begann meine eigene Musik rauszubringen dachte ich einfach, ich bräuchte einen neuen Namen dafür. Denn wenn Leute „Natalia Natchan“ hören, denken sie einfach nur an einen YouTuber. Als ich Aufwuchs nannte mich meine Familie Pink oder Pinky – und Pink ist bereits in Verwendung, also entschied ich mich für PiNKII!
Ich meine, um ehrlich zu sein, ich würde es mögen einfach nur PiNKII zu sein, aber die Leute werden Natchan nicht gehen lassen, also wird sie wohl immer etwas dabei sein!
Wie würdest du deinen Modestil beschreiben?
Ich denke die beste Art meinen Stil zu beschreiben ist „Bubblegum Cyber“. Ich möchte im Grunde wie eine Puppe aussehen, die gerade aus dem Cyberspace gesprungen ist! Ich liebe japanische Kawaii Fashion, Pastellfarben und Puppen Make-up. Aber ich liebe auch Baggy Klamotten, durchsichtige PVC Stoffe, Plateauschuhe und alles futuristische – also mixe ich diese beiden einfach zusammen. Ich glaube, dass es sogar fast der Rave Fashion der 90er ähnelt, allerdings mit einem Twist von japanischem Fairy Kei.
Top 5 Mode Must-Haves?
Ich brauche mindestens ein Paar Baggy T-Shirts mit einem Vaporwave Bild auf der Vorderseite (Zählt das als eine Sache?), meine pinken und blauen Sailor Moon Stiefel, ein paar Adidas Jogginghosen oder Baggy Hosen (zur Zeit stehe ich sehr auf das pinkes Paar das ich habe), eine schimmernde oder durchsichtige Tasche und meine pinken Plateauschuhe!
Ein paar Worte zum Schluss?
Ich hoffe dass ich Leute dazu inspirieren kann, mit dem anzufangen und weiterzumachen, was auch immer ihr Herz begehrt! Es ist manchmal beängstigend aber das ist besser, als Angst davor zu haben, einen Schritt nach vorne zu wagen und es später im Leben zu bereuen.
Oh und….
どやっ!♡
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Images courtesy of Kalli Keifer