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Ethisch korrekte Mode

Dieses Mal haben wir einen Gastautor, Manon Marguerite! Wir haben sie schon in der vorherigen Ausgabe über Nachhaltigkeit und ethisch korrekte Mode interviewt, doch wir möchten noch mehr darüber wissen, wie – und warum – es wichtig ist, ethisch vertretbare Entscheidungen in unserer Kleidungswahl zu treffen und beizubehalten. Hier sind Manons Gedanken dazu.

Niedlich auszusehen ist ein hartes Geschäft. Aber was bedeutet das für die aktuelle ökologische und soziologische Umwelt? Niedlichkeit ist, meiner Meinung nach, mehr als nur eine Ästhetik. Es ist etwas, das von innen kommt – eine Haltung und Sorgsamkeit gegenüber der Welt. Ich kann mich in meinem Outfit nicht wohl fühlen wenn ich weiß, dass es auf Kosten des Planeten oder des Lebens einer anderen Person hergestellt wurde. Wir werden überflutet von Warnungen bezüglich Fast Fashion, Ausbeuterbetrieben, nicht recyclebaren Stoffen, den Auswirkungen auf die Umwelt und vieles mehr – was alles sehr überfordernd sein kann. Das Wissen zu erlangen, welche Änderungen gemacht werden sollen (oder gemacht werden können), um ein ethisch korrekter und umweltbewusster Konsument zu sein, kann schwer sein; deswegen sind hier ein paar Tipps, die den Anfang erleichtern:

 

1. Zurückkaufen und Weiterverkaufen

Glücklicherweise ist unter den Leuten, die Kawaii Fashion oder alternative Modestile mögen, ein Weiterverkauf und Rückkauf von Klamotten enorm beliebt. Egal ob man Apps wie Depop nutzt oder auf einem lokalen Meetup Sachen tauscht, beides sind gute Möglichkeiten um ein Kleidungsstück länger am Leben zu erhalten und dafür zu sorgen, das es nicht im Müll landet. Und wenn man keine Lust mehr auf ein Teil hat, kann man es an jemanden verkaufen, der es wieder liebgewinnen wird!

2. Trödel- und Vintageläden

Trödel- und Vintageläden sind eine super Anlaufstelle für coole, skurrile und witzige Klamotten. Sachen, nach denen ich am liebsten Ausschau halte, sind Vintage Dessous (vintage Nachtgewänder sind perfekt um Schichten zu tragen und verleihen dem Outfit einen verträumten Look!) und niedliche Pullover. Durch Trödeln oder dem Kaufen von Vintageartikeln gebt ihr einem Kleidungsstück ein neues Leben und vermeidet dadurch einerseits den Schaden, der bei der Herstellung neuer Kleidung angerichtet wird, sowie andererseits unnötiges Wegschmeißen. Normalerweise ist die Qualität von Vintagekleidung auch um einiges besser, als die Qualität moderner Fast Fashion. Ihr kauft also viel langlebigere Klamotten und zusätzlich etwas wahrhaft Einzigartiges!

3. Überarbeiten oder reparieren

Zeit kreativ zu werden. Heißgeliebte Kleidungsstücke, die ich nicht loslassen kann, überarbeite und repariere ich am aller Liebsten. Alte Jeanskleidung mit niedlichen Stoffen flicken, ein süßes Design mit Kreuzsticken auf den Lieblingspullover anbringen, oder einfach nur die alte Kleidung zerschneiden, um etwas brandneues zu kreieren, sind alles großartige Ideen, um die Lebensdauer eines Stückes zu erhöhen. Außerdem sind das wundervolle und reinigende Tätigkeiten, aus denen ein einzigartiges persönliches Stück erfolgt, das man mit Freude machen, und auf das man stolz sein kann.

4. Kauf bei Indie Designern und kleinen Brands

Indie Designer und lokale Brands zu unterstützen, ist eine gute Möglichkeit um einzigartige, ethisch-vertretbare Teile zu finden. Da die meisten Teile Handmade sind, kann man sich sicher sein über das was man kauft, anstatt sich Sorgen darüber machen zu müssen, Sweatshops oder schlechte Herstellungsmethoden zu unterstützen.

5. Entscheide weise

Je länger einem ein Teil erhalten bleibt, desto besser – anstelle also eine Menge günstiger Kleidung zu kaufen, die nur ein oder zwei Mal getragen werden, ist es besser sein Geld in hochqualitative Stücke zu investieren, die man wertschätzt und länger behalten kann.

Am Ende des Tages ist niemand perfekt, aber jede kleinste Entscheidung macht einen Unterschied. Das nächste mal wenn dich die Lust zum Shoppen überkommt, dann fordere dich selbst heraus, etwas eigenes herzustellen, einen lokalen Secondhandshop aufzusuchen oder einen Indie Designer zu unterstützen.

 

Gastbeitrag von Manon Marguerite (@manonmarguerite)

Glaubt ihr, das ihr eure Modeentscheidungen nachhaltiger treffen werdet? Ist das in erster Linie überhaupt nötig? Erzählt uns von eurer Meinung in den Kommentaren!

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