The COMM

Berak

Tokyo, eines der wichtigsten Modezentren der Welt, ist für seine Liebe zu verschiedenen Brands bekannt. Die Modebegeisterten dort lieben es: „guckt auf meine Marken!“, auszudrücken. Supreme, Vetements und BAPE, oh je! Mit dem Aufkommen on Influencern, möchte nun jeder ein Hypebeast sein – und eine Markennachfrage von den Massen zu kreieren. Darauffolgend der Anstieg gefälschter Ware: es ist günstiger, es ist einfacher daran zu kommen und manchmal ist es sogar kaum unterscheidbar.

Aber was passiert, wenn Händler gefälschter Ware davon absehen, Brands zu kopieren, um ihre eigenen Designs und Labels zu kreieren? Wir sprechen mit dem Hauptdesigner von Berak, einem indonesischen Streetwear Brand, dass bewährte Brandlogos, wie Guccis doppeltes G, nimmt und hochqualitative Kopien herstellt – allerdings mit ihrem eigenen Markennamen. Berak ist verspielt und ausgefallen, mit einem Hauch von Satire.

 

Bitte stell dich vor!

Mein Name ist Brez und ich bin ein ehemaliger Skinhead – gut, eigentlich halte ich mich immer noch für Teil der Szene. Aber ich beschäftige mich schon seit fast 10 Jahren mit meinem Klamottenbusiness.

Was ist die Geschichte hinter Berak?

Am Anfang gab es nichts Besonderes. Berak startete als eine Art Protest von mir aufgrund der Situation in der ich mich damals befand.

Was bedeutet der Name „Berak“?

„Berak“ bedeutet „Kacke“ oder „Scheiße“. Worte die benutzt werden, um etwas zu beschreiben was wir hassen. Beispielsweise „Berak lu“ bedeutet sowas wie „verdammtes Arschloch“ auf Englisch.

Auf deiner Webseite steht, Berak wurde schon „immer von widerlichen Dingen unserer Gesellschaft getriggert“. Normalerweise sagen Brands, dass sie von etwas „inspiriert“ sind, aber du hast dich für das Wort „getriggert“ entschieden. Könntest du erklären, warum du dich für diese Wortwahl entschieden hast und was sie für Berak repräsentiert?

Ja, das stimmt. Von Beraks erstem Tag an vor 9 Jahren, versuchte ich eine Aufstandskultur auf meine eigene Weise zu kreieren. Wenn Leute das Wort „Berak“ hören, würden sie sofort über etwas ekliges nachdenken und um ehrlich zu sein, wollte ich ein Brand entwickeln, dass sich von den anderen geläufigen Brands in Indonesien unterscheidet. Man kann sagen, dass die lokale Klamottenindustrie vor 9 Jahren noch sehr langweilig und stagnierend war. Das wurde mit meinen 12 Designs gestützt, die Berak mit Wortwitzen und Logoparodien von großen Brands wie Nike, New Balance, McDonalds, Burger King oder Budweiser beschrifteten – er stellte sich nämlich als großer Hit auf dem Markt heraus, besonders für Teenager zu dieser Zeit. Ich denke, das beantwortet den Kern deiner Frage!

Warum hast du dich für Mode, anstelle von Kunst, Journalismus oder Politik entschieden, um dich selbst auszudrücken?

Naja, vielleicht wegen der Punk Philosophie – sie kämpfen gegen das System durch die Art wie sie sich kleiden, was meine Denkweise unterstützt: Wie kann ein Brand Protest unterstützen oder eine Aussage gegen die Regierung in einem T-Shirt Design machen?

Wie begann deine Modekarriere?

Es begann mit dem Willen, mein eigenes Business in der Klamottenindustrie zu haben, was ca. 2004 war. Aber ich versagte, bis ich mein Brand richtig etablierend konnte und von da aus begann alles.

Hast du Modedesign studiert?

Kein bisschen, aber ich hatte schon immer den Traum Mode in Japan zu studieren. Bunka ist meine Traumuni, denn viele große Namen entstammen dieser Universität.

Wo passt Berak zwischen Hype Brands und Fakeware rein?

Das erste Konzept von Berak war für eine gewisse Zeit komplett gegen Hypekultur und Trends – weswegen wir immer den Slogan „Aufstandskultur“ nutzen, aber letztendlich wurde unser Brand gekapert und von lokalen Verkäufern, mit einem viel geringeren Preis, kopiert. Das ist der Punkt an dem wir geweint haben. ☹

Findest du Mode wichtig, für die eigene persönliche Identität?

Ja, das finde ich, da Leute immer den ersten Eindruck beurteilen. Deswegen ist Mode der wichtigste Teil in deinem Auftreten.

Was sind die Unterschiede zwischen indonesischer und japanischer Streetwear?

Persönlich finde ich, dass indonesische Streetwear noch immer sehr von anderen Kulturen beeinflusst wird, wie beispielweise die Modetrends in Japan, Europa oder sogar Amerika. Deswegen, ja, kann man sich vorstellen wie das so ist, nicht? Aber dieses Jahr gibt es viele indonesische Brands, die global geliebt in der Streetwear Welt sind.

Was sind deine Ziele für die Zukunft deines Brands?

Ich möchte, dass dieser Brand noch weiterhin größer wird und sich bis zur nächsten Generation ausbreitet, sodass meine Kinder vielleicht mit dem Business weitermachen könnten, hehe. Ich habe mir nie ausgemalt, dass dieser Brand international erfolgreich sein würde, da alles so schwer war, aber ich versuche weiterhin mein Bestes, damit es zu einem weitverbreiteten Brand in Asien wird!

Wie sieht es mit deinen persönlichen Zielen und Träumen aus?

Mein Traum ist einfach: glücklich zu leben und die Welt zu bereisen. Das ist alles!

Noch ein paar Worte zum Schluss?

Wir können als schlechtes Beispiel genutzt werden!

Post a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *